Pressemitteilung

Zur Erreichung des 1,5 Grad Ziels verdoppelt Arla das CO2e-Reduktionsziel im Bereich Operations

Viby/Dänemark & Düsseldorf, 11.01.2022. Die europäische Molkereigenossenschaft Arla Foods hat von der internationalen, unabhängigen „Science Based Targets“ Initiative (Initiative für wissenschaftsbasierte Ziele, kurz SBTi) nach entsprechender Prüfung die Bestätigung erhalten, dass Arlas neues Klimaziel im Bereich Operations (Produktion und Logistik) die Bedingungen zur Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad erfüllt. Die Initiative ist ein international anerkannter Standard für die Zielsetzung von wissenschaftsbasierten Emissionsreduktionen für Unternehmen. Im Bereich Operations hat Arla sein Klimaziel kürzlich deutlich erhöht: Bis 2030 sollen die Treibhausgasemissionen (CO2-Äquivalente = CO2e) nun um 63 Prozent statt der bisher vorgesehenen 30 Prozent reduziert werden. Um dieses Ziel zu erreichen, plant Arla auf Lkws ohne fossile Brennstoffe und auf Ökostrom umzusteigen sowie technische Lösungen mit niedrigem Energieverbrauch einzusetzen.

Nachdem Arla europaweit auf rund 8.000 Höfen der Genossenschaftsmitglieder bereits jährliche Klimachecks eingeführt hat, um die Dekarbonisierung auf Betriebsebene zu beschleunigen, verstärkt das Unternehmen nun die Maßnahmen in den Bereichen Produktion und Logistik. Damit soll der Kampf gegen den Klimawandel weiter vorangetrieben werden.

Ziel ist es, die Treibhausgasemissionen aus Produktion, Logistik und Energienutzung bis 2030 um 63 Prozent zu senken. Damit verdoppelt Arla sein bisheriges Ziel, die Emissionen in diesen Bereichen um 30 Prozent zu senken. Zwischen 2015 und 2020 konnte Arla die CO2e-Emissionen im Bereich Operations bereits um 24 Prozent reduzieren. Die nächsten Schritte umfassen die Milchtankwagen und Distributions-Lkws zukünftig sukzessive auf Fahrzeuge ohne fossile Brennstoffe umzustellen und an den Produktions- sowie Bürostandorten auf Strom aus erneuerbaren Energien und technische Lösungen mit niedrigem Energieverbrauch umzusteigen. Dabei erfolgen die Umstellungen in den einzelnen europäischen Ländern zu unterschiedlichen Zeitpunkten; in Abhängigkeit von der bereits vorhandenen Infrastruktur, den Rahmenbedingungen und Verfügbarkeit erneuerbarer Energiequellen. So werden zum Beispiel in Deutschland in einem ersten Schritt zunächst auch LKWs mit Erdgasantrieb (LNG) genutzt; das erste Fahrzeug ist bereits im Einsatz. Im Vergleich zu herkömmlichen Dieselfahrzeugen stoßen sie weniger CO2-Emissionen aus. Bei entsprechender Verfügbarkeit soll zu einem späteren Zeitpunkt auf Biogas umgestellt werden. In Schweden ist die Arla LKW-Flotte aufgrund der dortigen Infrastruktur bereits auf Fahrzeuge ohne fossile Kraftstoffe umgestellt.

Nach entsprechender Überprüfung hat die Science Based Targets Initiative nun bestätigt, dass das neue Ziel 2030 im Bereich Operations von Arla im Einklang mit den Reduktionszielen der so genannten Scope-1- und Scope-2-Emissionen (Erläuterung: siehe Infokasten unten) steht, die erforderlich sind, um das ehrgeizige Ziel des Pariser Klimaabkommens zu erreichen: die Erderwärmung auf 1,5 °C zu begrenzen. Arla ist einer von nur 61 Lebensmittel- und Getränkeherstellern weltweit und eine der ersten Molkereigenossenschaften der Welt, deren Maßnahmen zur Erreichung des 1,5-Grad-Ziels von der SBTi geprüft und bestätigt wurden. In Deutschland ist Arla das einzige produzierende Molkereiunternehmen mit einer entsprechenden Bestätigung durch die Initiative.

„Wir freuen uns sehr, dass die Science Based Targets Initiative bestätigt hat, dass unser Ziel im Einklang mit den neuesten Erkenntnissen der Klimawissenschaft ist, um das Ziel des Pariser Abkommens zu erreichen. Milchprodukte erfreuen sich auf der ganzen Welt großer Beliebtheit und die Nachfrage wächst stetig. Denn sie sind nicht nur vielseitig einsetzbar und erschwinglich, sondern auch reich an Eiweiß und Kalzium. Gemeinsam mit unseren Genossenschaftsmitgliedern möchten wir bei der Dekarbonisierung in der Milchwirtschaft führend sein, damit die Menschen weiterhin Milchprodukten vertrauen und sie genießen können“, erklärt Peder Tuborgh, CEO von Arla Foods.

Überprüfung der Scope-3-Ziele im Jahr 2022
Während die SBTi Arlas neues Reduktionsziel von 63 Prozent für Scope-1 und Scope-2-Emissionen als konsistent mit dem 1,5-Grad-Ziel eingestuft hat, erfüllt Arlas bestehendes Reduktionsziel von 30 Prozent für Scope-3-Emissionen, die unter anderem auch die Emissionen auf den Arla Höfe umfassen, weiterhin die Kriterien der SBTi für ehrgeizige Ziele in der Wertschöpfungskette; im Einklang mit derzeitigen Best Practices. Die SBTi wird voraussichtlich 2022 einen neuen Sektor Leitfaden für Forst- und Landwirtschaft herausgeben – mit genaueren Anforderungen an wissenschaftlich basierte Ziele für Unternehmen in landintensiven Sektoren. „Unser Ziel ist es, in allen drei Bereichen unserer Wertschöpfungskette den 1,5 Grad-Zielpfad einzuhalten, auf Grundlage entsprechender, wissenschaftlich basierter Zielvorgaben. Daher werden wir nach Veröffentlichung des neuen Sektor Leitfadens der SBTi prüfen, ob Änderungen unserer aktuellen Pläne in Scope 3 nötig sind“, so Hanne Søndergaard, Executive Vice President und Vorstand für die Bereiche Landwirtschaft und Nachhaltigkeit bei Arla Foods.

Umfassende Investitionen in Maßnahmen für mehr Nachhaltigkeit
Arla wird im Rahmen seiner neuen, im November 2021 vorgestellten Unternehmensstrategie FUTURE26 umfassend in Nachhaltigkeitsmaßnahmen in der gesamten Wertschöpfungskette investieren. Wie bereits bekanntgegeben, wird Arla im Rahmen der neuen Strategie FUTURE26 seine Gesamtinvestitionen um 40 Prozent auf gut vier Milliarden Euro für die kommenden fünf Jahre erhöhen. Dabei ist Nachhaltigkeit ein wichtiger Investitionsbereich. Zusätzlich zu den Investitionen des Unternehmens werden auch Arlas Landwirte in ihre Betriebe investieren, um die Treibhausgasemissionen auf Betriebsebene zu reduzieren.

„Unsere Landwirtinnen und Landwirte stehen zu ihrem Engagement für Klimaschutzmaßnahmen. Dies erfordert von ihnen erhebliche Investitionen und Änderungen ihrer Arbeitsweisen. Daher haben wir ehrgeizige Pläne, wie wir aus ihren Maßnahmen einen Wert für unsere Handelskunden und Verbraucher generieren können. Zudem werden wir weiterhin unsere Daten und unser Fachwissen mit Regierungen teilen, um zu zeigen, in welchen Bereichen zur Verfügung gestellte Finanzmittel für den Landwirtschaftssektor den stärksten Effekt haben können“, sagt Peder Tuborgh. Arlas Landwirte zählen schon heute zu den klimaeffizientesten Milchbauern. Mit den Daten der Klimachecks und Beratungsleistungen – in Kombination mit den Ergebnissen regelmäßiger Forschung und Versuchen auf den Betrieben sowohl für konventionelle als auch für Bio Milch – stellt Arla seinen Landwirten fortlaufend neue Erkenntnisse und Lösungen zur Verfügung. Damit unterstützt die Molkereigenossenschaft die Landwirte dabei ihre Emissionen zu senken und Biodiversität zu fördern.

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Fakten zu Arlas zentralen Maßnahmen im Bereich Supply Chain/Operations bis 2030:
Arlas Weg die Emissionen im Bereich Supply Chain/Operations bis 2030 um 63% zu senken, umfasst folgende zentrale Maßnahmen:
Logistik: 
1. Umstellung von Arlas eigenen Milchtankwagen und Distributions-Lkws auf Technologien ohne fossile Brennstoffe durch Biodiesel, Biogas und Elektro-Fahrzeuge.
2. Verringerung der Kilometerleistung durch optimierte Routen.
3. Externen Logistikpartnern Vorgaben zur Verringerung ihrer C02-Emissionen machen.

    Produktion:
    1
    . Umstellung auf 100 Prozent Ökostrom in Europa durch so genannte Power Purchase Agreements (PPA, spezielle Stromlieferverträge) für grünen Strom und Investitionen in Wind- und Solarenergieprojekte ergänzt durch den Kauf von Herkunftsnachweisen für grünen Strom, der auf Arla Höfen produziert wird. 
    2. 
    Verringerung des Energieverbrauchs durch Investitionen in technologische Lösungen für einen niedrigeren Energieverbrauch an Arlas Produktionsstandorten, wie zum Beispiel Lösungen zur Wärmerückgewinnung inklusive Wärmepumpen sowie allgemeine Optimierungen von elektrisch betriebenen Geräten. 

    Fakten zu Arlas gesamten Klimazielen, auf Grundlage des Referenzjahres 2015:

    • Reduzierung der CO2e-Emissionen aus Scope 1 & 2 um insgesamt 63% bis 2030 (Stand 2020: -24%)
    • Reduzierung der CO2e-Emissionen um 30% pro gelieferter Tonne standardisierter Rohmilch und Molke aus Scope 3 bis 2030 (Stand 2020: -7%)
    • 100% recycelbare Verpackungen bei Arlas Markenprodukten bis 2025 (Stand 2020: etwa 85%)
    • 0% neuer Kunststoff aus fossilen Rohstoffen bei Arlas Markenprodukten bis 2030 (Stand 2020: ca. 85%)
    • Reduzierung der Lebensmittelabfälle um 50% bis 2030 (Stand 2020: -24 Prozent)
    • Netto-Null-C02e-Emissionen in allen drei Scopes bis 2050

    Fakten zu den drei Emissions-Scopes von Arla basierend auf der Definition des GHG-Protokolls (Greenhouse Gas Protocol):

    • Scope-1-Emissionen beziehen sich auf Aktivitäten, auf die Arla direkten Einfluss hat. Dazu zählen der Transport mit Arla Fahrzeugen und Emissionen von Arla Produktionsstätten.
    • Scope-2-Emissionen werden indirekt verursacht – durch die Energie, die Arla bezieht, z. B. Strom, Dampf, Wärme oder Kälte.
    • Scope-3-Emissionen stammen aus eingekauften Waren und Dienstleistungen (z. B. gelieferte Rohmilch von den Arla Landwirten und Verpackungsmaterialien), aus der Gewinnung und Produktion von Brennstoffen, aus externen Transporten und der Aufbereitung von Abfällen von Arla Standorten.

    Fakten zur Science Based Targets Initiative (SBTi):

    • Die Initiative “Science Based Targets” (SBTi) ist eine Partnerschaft zwischen dem Carbon Disclosure Project (CDP), dem Global Compact der Vereinten Nationen, dem World Resources Institute (WRI) und dem World Wide Fund for Nature (WWF). Die Initiative definiert Best Practices bei der Festlegung von wissenschaftlich basierten Zielen und bewertet sowie prüft dabei unabhängig Unternehmensziele zur Reduktion von Emissionen. www. sciencebasedtargets.org
    • Ein wissenschaftlich basiertes Ziel zur Senkung der Treibhausgasemissionen im Einklang mit dem 1,5 Grad Ziel weist entsprechende Maßnahmen aus, um die Erderwärmung auf 1,5 °C zu begrenzen. Dies ist das ehrgeizigste Ziel des Pariser Klimaabkommens. Es spiegelt wider, was nach den neuesten Erkenntnissen der Klimawissenschaft erforderlich ist, um die schädlichsten Auswirkungen des Klimawandels zu verhindern.
    • Arlas ursprüngliches Ziel, das im September 2019 von der SBTi anerkannt wurde, stand im Einklang mit dem 2,0-Grad-Ziel des Klimaabkommens. Das Reduktionsziel Arlas bestand darin, im Zeitraum von 2015 bis 2030 die Scope-1- und Scope-2-Emissionen, um insgesamt 30% zu senken. Beim 30%-Reduktionsziel für Scope 3 werden die Emissionen pro gelieferte Tonne standardisierte Rohmilch und Molke ausgewiesen.
    • Nun verstärkt Arla seine Klimaambitionen nochmals, um das 1,5-Grad-Ziel zu erreichen. Dazu verdoppelt das Unternehmen für Scope 1 und 2 sein CO2e-Reduktionsziel auf -63%. Dieser Plan wurde hinsichtlich der Einhaltung der SBTi-Kriterien V4.2 überprüft und im Dezember 2021 von der SBTi bestätigt.
    • Das 30%-Reduktionsziel für Scope 3 (u.a. Rohmilch der Landwirte) bleibt bestehen, da dieses Ziel weiterhin die Kriterien der SBTi für ehrgeizige Ziele in der Wertschöpfungskette erfüllt, d.h. es entspricht der derzeit besten Praxis.
    Arla Foods ist eine europäische Molkereigenossenschaft und gehört den rund 9.400 Arla Landwirt:innen aus Deutschland, Belgien, Dänemark, Großbritannien, Luxemburg, Schweden und den Niederlanden. Das Unternehmen mit rund 20.000 Mitarbeitern erwirtschaftete 2020 einen globalen Umsatz von 10,6 Mrd. Euro. Arla Produkte werden weltweit unter bekannten Markennamen wie Arla®, Castello®, Lurpak® und Puck® in mehr als 100 Ländern der Erde vertrieben. Das Unternehmen ist der weltweit größte Hersteller von Molkereiprodukten in Bio-Qualität. In Deutschland ist Arla Foods mit starken Marken wie Arla Buko®, Arla® Skyr und Arla Kaergarden® vertreten. Deutschland gehört zu den sechs Kernmärkten des Unternehmens. Hierzulande gehört Arla Foods zu den Top Fünf der Molkereibranche und beschäftigt rund 1.750 Mitarbeiter in zwei großen Milchwerken und der Deutschland-Zentrale in Düsseldorf. Etwa 1.570 deutsche Genossenschaftsmitglieder beliefern die Werke mit Milch.

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    Markus TeubnerHead of Media Relations / Pressesprecher

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