Pressemitteilung

Nachhaltige Milchproduktion in der Region: Landwirtschaftsminister Backhaus besucht Arla Werk in Upahl

Modules.WebCore.Models.ViewModels.Layout.MultilineHeadingViewModel

Upahl (Mecklenburg-Vorpommern), 05.05.2022. Heute besuchte Agrarminister Dr. Till Backhaus das Milchwerk der Molkereigenossenschaft Arla Foods in Upahl, Mecklenburg-Vorpommern. Auf der Agenda standen zum einen Arlas Klimaziele und entsprechende Nachhaltigkeitsmaßnahmen auf den Arla Höfen und in der Molkerei: Arla plant bis 2030 (vs. 2015) die CO2e-Emissionen in den Bereichen Produktion, eigene Logistikflotte und Energienutzung um 63 Prozent zu reduzieren, auf den Arla Höfen um 30 Prozent pro Kilogramm produzierte Milch. Bis 2050 will die Molkereigenossenschaft entlang ihrer gesamten Wertschöpfungskette Netto-Null-CO2e-Emissionen erreichen. Zum anderen tauschte sich der Minister mit Arla Vertretern und Arla Landwirten über die sehr angespannte wirtschaftliche Situation bei den Milchviehbetrieben aus. Seit Monaten steigen die Betriebskosten auf den Höfen extrem stark; besonders für Energie, Dünger und Futter. Und auch die Molkerei selbst sieht sich seit dem vergangenen Jahr mit stetig steigenden Kosten konfrontiert.

Angesichts der Klimakrise steht auch die Landwirtschaft vor großen Herausforderungen und muss Verantwortung für eine nachhaltigere Produktion übernehmen. Im Rahmen seines Besuchs informierte sich der Minister über Arlas Nachhaltigkeitsprogramme: „Wir alle wissen, dass die Herausforderungen des Umwelt- und Klimaschutzes für die Landwirtschaft erheblich sind. Daher müssen auch Molkereiunternehmen und Landwirte Verantwortung übernehmen und ihre Betriebe konsequent weiterentwickeln, um die allgemein vereinbarten Klimaziele zu erreichen. Die Molkereigenossenschaft Arla und ihre Landwirte zeigen mit ihren Nachhaltigkeitsmaßnahmen, wie die Transformation zu einer ökologisch und ökonomisch nachhaltigeren Milchwirtschaft systematisch angegangen werden kann“, so Minister Backhaus anlässlich seines Besuchs im Arla Werk Upahl.

Die europäische Molkereigenossenschaft Arla und ihre Landwirte, die Eigentümer von Arla sind, haben verbindliche Klimaziele in den verschiedenen Bereichen ihrer Wertschöpfung definiert, -63 Prozent Emissionen in den Werken und -30 Prozent Emissionen pro Kilogramm Milch auf den Höfen. Zu den Nachhaltigkeitsmaßnahmen gehören bei den landwirtschaftlichen Betrieben von Arla unter anderem jährliche Klimachecks, anhand derer die Landwirte den CO2e-Fußabdruck ihres Betriebs und individuelle Verbesserungsmöglichkeiten ermitteln; von der effizienten Futterproduktion und -nutzung, über ein klimaschonendes Güllemanagement bis zum Einsatz erneuerbarer Energien. Für die Teilnahme an dem Programm erhalten die Landwirte einen Zuschlag in Höhe von einem Eurocent pro Kilogramm gelieferte Milch. Das Klimacheck-Programm, das der Molkerei jährlich wertvolle Klimadaten über eine digitale Plattform von den Betrieben liefert, ist in dieser Form einzigartig in der europäischen Molkereibranche. Dabei ist entscheidend, dass die Transformation zu einer nachhaltigeren Milchwirtschaft auch durch die Politik unterstützt wird, wie etwa durch Förderprogramme für Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen.

Zudem setzt die Molkerei auch in ihren Milchwerken konsequent auf die Reduzierung der Emissionen. „Bis 2030 wollen wir die Treibhausgasemissionen in allen Arla Werken um knapp zwei Drittel senken. Dazu wollen wir auch unseren Standort Upahl bis 2030 auf 100 Prozent Ökostrom umstellen, zunehmend auf Anlagen und technische Lösungen mit deutlich niedrigerem Energieverbrauch setzen und eine LKW-Flotte ohne fossile Brennstoffe sukzessive aufbauen“, so Harry Veldman, Chef des Arla Werks in Upahl. Im Logistikbereich des Werks ist bereits ein erster LKW mit Erdgasantrieb (LNG: Flüssigerdgas) im Einsatz. Im Vergleich zu herkömmlichen Dieselfahrzeugen stoßen sie deutlich weniger CO2-Emissionen aus. Bei entsprechender Verfügbarkeit sollen die Fahrzeuge zu einem späteren Zeitpunkt auf das noch umweltfreundlichere Biogas umgestellt werden.

Während seines Besuchs sprach der Minister mit den Arla-Vertretern auch über die aktuellen ökonomischen Herausforderung in der Milchwirtschaft; besonders auf den Höfen sind die Kostensteigerungen extrem: „In manchen Bereichen explodieren die Kosten in Folge der Inflation und den Auswirkungen des Krieges in der Ukraine geradezu. In meinen über dreißig Berufsjahren als Landwirt, habe ich so etwas noch nicht erlebt. Dünger hat sich zum Beispiel innerhalb eines Jahres um über 200 Prozent verteuert, Kraftstoff um mehr als 50 Prozent. Und auch, wenn der Milchpreis in den vergangenen 12 Monaten deutlich zugelegt hat, ist die Situation für unsere Milchbetriebe extrem angespannt“, so Jens Oldenburg, Landwirt aus Rüting und gewählter Vertreter in der Vertreterversammlung der Arla Genossenschaft. Der Milchauszahlungspreis von Arla an die Genossenschaftsmitglieder stieg seit Mai 2021 um rund 33 Prozent. Dabei können die Steigerungen des Milchpreises kaum mit den schnell steigenden Produktionskosten bei den Milchbauern Schritt halten.

Vor dem Hintergrund extrem steigender Kosten der Milchbetriebe und derzeit häufig nicht kostendeckender Preise für landwirtschaftliche Erzeugnisse, sagte Minister Backhaus in Upahl: „Die Corona Pandemie und auch die Kriegssituation in der Ukraine haben gezeigt, wie wichtig eine funktionierende heimische Landwirtschaft für uns alle ist. Sie versorgt uns täglich mit qualitativ hochwertigen Lebensmitteln. Daher müssen Wirtschaft, Politik und Gesellschaft alles dafür tun, damit unsere Landwirte mit ihren Produkten ein auskömmliches Einkommen erwirtschaften können. Noch nicht einmal kostendeckende Preise können wir uns im Sinne einer langfristigen Versorgungssicherheit mit Nahrungsmitteln nicht leisten. Zudem können die landwirtschaftlichen Betriebe nur mit einem ausreichenden Preisniveau in eine ökologisch nachhaltigere Transformation der Landwirtschaft investieren.“

Die Palette der im Arla-Werk Upahl hergestellten Produkte reicht von Joghurts, Quark und Skyr in verschiedenen Varianten über Trinkmilch bis zu Schmand und Sahne. Dabei stammt sämtliche verarbeitete Milch aus gentechnikfreier Fütterung der Kühe (GVO-frei) und ein besonderer Fokus liegt auf Produkten aus Biomilch. So wird in Upahl die erfolgreiche Arla Bio Weidemilch für den deutschen Markt hergestellt, die Nr. 1 Bio Markenmilch im deutschen Handel. Auch der Großteil der in Kürze neu auf dem Markt erhältlichen Produkte der Marke Arla LactoFREE (laktosefreie Milchprodukte) werden in Upahl hergestellt. Dabei handelt es sich um den Arla LactoFREE Skyr Natur, den Arla LactoFREE Greek Style Yogurt Natur und die Arla LactoFREE Schlagsahne.

Fakten zum Arla Milchwerk in Upahl:

Mitarbeiter: ca. 430 (inkl. Auszubildende)
Produzierte Arla Marken: Hansano, Arla Bio, Arla Skyr, Arla Protein und Arla LactoFREE sowie verschiedene Handelsmarken
Produkte: spezialisiert auf Frischmilchprodukte; Kompetenzzentrum für Bio-Produkte, Quark, Joghurt und Skyr
Arla Landwirte: ca. 340 Arla Landwirte aus der Region beliefern das Werk in Upahl. Die Höfe liegen zum Großteil in Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein, zudem einzelne Betriebe in Brandenburg, Niedersachsen, Hamburg und Sachsen-Anhalt.

Fakten zu Arlas gesamten Klimazielen, auf Grundlage des Referenzjahres 2015:

  • Reduzierung der Treibhausgasemissionen (CO2e = CO2-Äquivalente) für die Bereiche aus Scope 1 und 2 um 63 Prozent, im Vergleich zum Basisjahr 2015. Scope 1 und 2 umfassen die Emissionen aus der Produktion in den Werken, der eigenen Transportlogistik und der Energienutzung.
  • Reduzierung der Treibhausgasemissionen (CO2e) für Scope 3 um 30 Prozent (bei Milch und Molke pro kg), im Vergleich zum Basisjahr 2015. Scope 3 umfasst die Emissionen von der Milch, die von den Höfen der Landwirte stammt, der eingekauften Molke sowie von eingekauften Logistikleistungen sowie Verpackungsmaterialien.
  • Die Molkereigenossenschaft Arla Foods hat von der internationalen, unabhängigen „Science Based Targets“ Initiative (Initiative für wissenschaftsbasierte Ziele, kurz SBTi) nach Prüfung die Bestätigung erhalten, dass Arlas Klimaziel im so genannten Operations Bereich (Scope 1 und 2, Produktion und Logistik) die Bedingungen zur Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad erfüllt. Die Initiative ist ein international anerkannter Standard für die Zielsetzung von wissenschaftsbasierten Emissionsreduktionen für Unternehmen. www. sciencebasedtargets.org

Bildunterzeile Pressefoto, von links nach rechts:

Harry Veldman (Standortleiter des Arla Werks in Upahl), Kasper Thormod Nielsen (Direktor Kommunikation, Nachhaltigkeit & Public Affairs, Arla Foods Deutschland), Dr. Till Backhaus (Minister für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt des Landes Mecklenburg-Vorpommern), Jens Oldenburg (Arla Landwirt & Mitglied der Vertreterversammlung der Arla Genossenschaft); vor einem Milchsammelwagen von Arla. 

Foto: Silke Winkler


Arla Foods ist eine europäische Molkereigenossenschaft mit Hauptsitz im dänischen Viby und gehört den knapp 9.000 Arla-Landwirtinnen und -Landwirten aus Deutschland, Belgien, Dänemark, Großbritannien, Luxemburg, Schweden und den Niederlanden. Das Unternehmen mit zirka 20.000 Mitarbeitenden erwirtschaftete 2021 einen globalen Umsatz von 11,2 Mrd. Euro. Arla Produkte werden weltweit unter bekannten Markennamen wie Arla®, Castello®, Lurpak® und Puck® in mehr als 100 Ländern der Erde vertrieben. Das Unternehmen ist der europaweit größte Hersteller von Molkereiprodukten in Bio-Qualität. In Deutschland ist Arla Foods unter anderem mit starken Marken wie Arla Buko, Arla Skyr und Arla Kaergarden vertreten. Deutschland gehört zu den Kernmärkten des Unternehmens. Hierzulande gehört Arla Foods zu den Top Fünf der Molkereibranche und beschäftigt rund 1.650 Mitarbeiter in zwei großen Milchwerken (Pronsfeld in Rheinland-Pfalz und Upahl in Mecklenburg-Vorpommern) und der Deutschland-Zentrale in Düsseldorf. Etwa 1.500 deutsche Genossenschaftsmitglieder aus dem Westen und dem Norden beliefern die Werke mit Milch. Weitere Informationen: www.arlafoods.de.

Pressekontakt

Arla Foods Deutschland Pressestelle (nur Medienanfragen)
Primär

Arla Foods Deutschland Pressestelle (nur Medienanfragen)

Markus Teubner
Primär

Markus TeubnerHead of Media Relations / Pressesprecher

Arla Foods Deutschland

Herunterladen Images & Videos